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Herzfrequenzvariabilität: Ein Blick in Ihre Gesundheit

Haben Sie schon einmal bemerkt, dass Ihr Herzschlag nicht so regelmäßig wie ein Uhrwerk ist? Das ist vollkommen normal – und sogar etwas Gutes! Der Abstand zwischen zwei Herzschlägen verändert sich ständig ein wenig. Diese natürliche Schwankung nennt man Herzfrequenzvariabilität (HRV). Ein flexibler Herzrhythmus zeigt, dass Ihr Körper sich gut an Stress, Ruhe und Aktivität anpassen kann. Ein höherer HRV-Wert ist in der Regel ein Zeichen für eine gesündere und widerstandsfähigere Körperregulation.

Wie HRV Ihr Nervensystem widerspiegelt

Ihre HRV hängt direkt mit dem autonomen Nervensystem zusammen. Dieses steuert viele automatische Funktionen Ihres Körpers – wie Atmung, Verdauung, Blutdruck und Herzschlag. Es besteht aus zwei Hauptteilen:

  • Sympathikus: aktiviert den Körper in Stresssituationen („Kampf oder Flucht“).
  • Parasympathikus: beruhigt den Körper und unterstützt die Erholung („Ruhe und Verdauung“).

In einem gesunden Gleichgewicht arbeiten diese beiden Systeme harmonisch zusammen und halten den Herzrhythmus flexibel. Gerät dieses Gleichgewicht aus der Balance, sinkt oft auch die HRV.

Anzeichen einer autonomen Dysfunktion

Wenn das autonome Nervensystem aus dem Gleichgewicht gerät – auch autonome Dystrophie oder Dysfunktion genannt – können Beschwerden auftreten wie:

  • Ständige Müdigkeit
  • Schlafprobleme
  • Schwindel beim Aufstehen
  • Verdauungsprobleme
  • Kalte Hände und Füße
  • Unregelmäßiger Herzschlag
  • Erhöhte Stressanfälligkeit oder langsame Erholung

Diese Symptome sind Signale des Körpers, dass die Steuerung durch das Nervensystem nicht optimal funktioniert.

Warum HRV wichtig für Ihre Gesundheit ist

Das Messen der HRV gibt uns wertvolle Einblicke, wie gut Ihr Körper mit Stress umgehen und wie schnell er sich erholen kann. Ein niedriger HRV-Wert bedeutet nicht sofort eine ernsthafte Erkrankung – er kann jedoch ein Frühwarnsignal dafür sein, dass der Körper überlastet ist. Deshalb wird die HRV zunehmend als Marker für Prävention, Therapie und Verlaufskontrolle genutzt.

Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (IHHT)

Eine moderne Methode, um die HRV zu verbessern und das Nervensystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen, ist die Intervall-Hypoxie-Hyperoxie-Therapie (IHHT). Dabei atmen Sie abwechselnd Luft mit etwas weniger und etwas mehr Sauerstoff – in einem sicheren, kontrollierten Rahmen. Man kann es sich wie ein sanftes „Training“ für Zellen und Nervensystem vorstellen. Dieses Training hilft dem Körper, sich besser an Belastungen anzupassen, die Energieproduktion in den Zellen zu steigern und die Durchblutung zu verbessern.

Wie IHHT Ihnen helfen kann

Viele Patientinnen und Patienten berichten, dass sie nach mehreren Sitzungen mehr Energie verspüren, besser schlafen und leichter mit Stress umgehen können. Mit der Zeit verbessern sich oft auch die HRV-Werte, was ein Zeichen für ein flexibleres und widerstandsfähigeres Nervensystem ist. Anders gesagt: Mit einem gezielten Sauerstoff-Training können Sie Balance zurückgewinnen und Ihre langfristige Gesundheit stärken.


Tipp: Eine einfache Möglichkeit, Ihre HRV täglich zu unterstützen, sind Atemübungen, regelmäßige Bewegung und ausreichend Erholung. Zusammen mit Therapien wie der IHHT können diese Gewohnheiten Ihre Gesundheit spürbar fördern.

physical therapist

Die Ursache-Folge-Kette 

Die Ursache-Folge-Kette beschreibt einen Reizzustand des Gewebes im Bewegungsapparat, der in direktem Zusammenhang mit einer Verletzung steht und eine Auswirkung auf umliegende Strukturen hat (eine Art Kettenreaktion).

Man unterscheidet generell zwischen auf- und absteigenden Ketten. Eine aufsteigende Kette wird häufig durch ein Trauma der unteren Extremitäten ausgelöst, z.B. durch ein Supinationstrauma (Umknicken des Sprunggelenks). So besteht mitunter ein Zusammenhang zwischen einer alten Fußverletzung und akuten Hüftbeschwerden. 

Demzufolge gibt es in der Sportmedizin auch absteigende Ursache-Folge-Ketten wie z.B. Beschwerden oder Fehlfunktionen in der Hüfte, die zu Schmerzen am Knie führen können. Diese werden in der Regel durch eine Dysfunktion des Kiefergelenks ausgelöst. Es folgt eine Schonhaltung mit vermehrter Belastung der nicht betroffenen Regionen, um Schmerzen und weitere Reizung der betroffenen Strukturen zu minimieren. 

Über einen längeren Zeitraum kann es zu Überlastungserscheinungen kommen, welche oft durch lokale Schmerzen gekennzeichnet sind. Diese können sich aber auch global an anliegenden Strukturen manifestieren. Diese Art der Kettenreaktion kann dafür sorgen, dass die lokalen therapeutischen Maßnahmen erfolglos bleiben, da oft die eigentliche Ursache der vorliegenden Schmerzen nicht in die Behandlungsplanung mit einfließt.  

Umso wichtiger ist es, umliegende Strukturen wie Gelenke, Muskeln oder Bänder in die Erstuntersuchung, sowie in die Behandlung einzubeziehen und die Therapie ganzheitlich zu strukturieren. Langfristig können somit bessere Therapieziele erreicht und die Lebensqualität nachhaltig verbessert werden. 

Bei Fragen zu der Ursache-Folge-Kette oder einem Terminwunsch zur Behandlung rufen Sie uns gerne an!

Ihr Michael Boettcher

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Reflexive Performance Reset – nicht nur für Leistungssportler geeignet

Reflexive Performance Reset, kurz RPR ist mehr als eine gewöhnliche Therapie. Hierbei werden Muskeln, die eine Schlüsselfunktion in unserem Bewegungsapparat haben über bestimmte Reflexpunkte aktiviert. Diese Schlüsselmuskeln geben unserem Körper mehr Halt, Sprungkraft, Energie und führen langfristig zu mehr Beweglichkeit. Der Reflexive Performance Reset besteht aus unterschiedlichen Atemübungen und der Anregung bestimmter Nerven im Körper, die dabei helfen den Trainingserfolg zu steigern und Verletzungen vorzubeugen.

Wenn wir unter Dauerstress stehen und unserem Körper nur wenig Zeit zur Regeneration einräumen, wird er zwangsläufig in den Stand-by Modus versetzt. In diesem Zustand hat der Körper nur wenig Energie und die Leistungsfähigkeit ist deutlich eingeschränkt. Der Reflexive Performance Reset kann dabei Helfen, den Körper zurück in sein Leistungshoch zu versetzen, Schmerzen, die durch das Ausgleichen einer Fehlhaltung entstanden sind zu reduzieren, die Beweglichkeit zu verbessern und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Verletzungen zu erhöhen.

Durch die Aktivierung spezieller Reflexpunkte, die den Körper aus diesen schädlichen Kompensationsmustern herausbringen und gezielte Atemübungen, kann die Muskulatur sich schneller erholen, Sie haben mehr Energie und sind stressresistenter. Egal, ob Sie ein Leistungssportler, Athlet oder einfach nur Sportbegeistert sind, das Konzept des RPR ist so simpel und doch so erfolgversprechend konzipiert, dass es jederzeit umgesetzt werden kann. Sprechen Sie uns einfach an!

Ihr Michael Boettcher

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Atmung – Mehr als nur Lebenserhaltung

Was ist Atmung?

Die Atmung ist ein wichtiger Bestandteil unseres Körpers und unserer Gesundheit. Dabei wird Luft durch die Nase oder den Mund in die Lungen gesaugt, die Lungenflügel blasen sich auf und die Lungenbläschen dehnen sich aus. Sind die Lungenflügel gefüllt, beginnt für die Lungenbläschen ihre eigentliche Arbeit: Die Aufnahme von Sauerstoff ins Blut. Gesteuert wird das ganze über unser Gehirn, beziehungsweise das sogenannte Atemzentrum. Hierbei spielt der Kohlendioxid-Gehalt im Blut eine entscheidende Rolle. Ist dieser zu hoch und der Gehalt an Sauerstoff vergleichsweise niedrig, wird der Atemantrieb ausgelöst, der frische Luft in den Körper bringen soll.

Warum ist Atmung wichtig?

Sauerstoff, der über die Atmung in den Körper, oder vielmehr den Blutkreislauf gebracht wird, ist nicht nur wichtig für eine fehlerfreie Funktion unseres Gehirns, er hat auch großen Einfluss auf die Organfunktion und die fehlerfreie Funktion der Zellen. Eine richtige und gesunde Atmung bildet somit die Grundlage für alle anderen Funktionen des menschlichen Körpers. Mechanische und nervliche Wechselwirkungen zwischen der Atembewegung und zentralen Körperfunktionen und Organen des menschlichen Körpers, haben direkten Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden.  

Was kann man bei der Atmung falsch machen?

Flache Atmung, die sich auf die Brustregion begrenzt, kann zu Verspannungen der Atemhilfsmuskulatur und führen. Dieser Spannungszustand im Brustbereich führt wiederum zu einem Abflachen der Atmung und einer damit einhergehenden verringerten Sauerstoffaufnahme. Zu den Folgen einer flachen Atmung gehören unter anderem Kopfschmerzen, hoher Blutdruck, Müdigkeit und Antriebslosigkeit, Verspannungen, Stress – aber auch Panikattacken können durch eine flache Atmung ausgelöst werden. 

Welche Langzeitfolgen kann eine falsche Atemtechnik haben?

Stress, welcher durch eine falsche oder flache Atmung induziert wird, reduziert nachweislich die Anzahl der Lymphozyten, die für eine funktionierende Immunabwehr essenziell sind. Der Körper wird anfälliger für Krankheiten, bereits bestehende Krankheiten werden schlimmer und der Heilungsprozess dauert deutlich länger. Eine weitere, nicht zu unterschätzende Langzeitfolge, sind verspannungsbedingte Schmerzen. Diese treten vornehmlich im Schulter- und Nackenbereich oder dem Kopf auf. Flache Atmung kann sich aber auch auf die Haltung auswirken, da der Brustkorb sich nicht vollständig ausdehnt und die Lunge sich nicht entfaltet, werden die Schultern nach vorne gezogen und der obere Rücken gekrümmt.

Nasale Atmung – der Alleskönner

Bei der Atmung durch die Nase wird die Luft bereits beim Einatmen durch feinste Härchen und die Schleimhäute gefiltert. Sie ermöglicht zusätzlich ein deutlich tieferes Einatmen und trägt somit zur besseren Entfaltung der unteren Lungenabschnitte bei. Außerdem wird die Sauerstoffaufnahme verbessert, wovon auch die Zellen und Organe profitieren. Diese werden mit mehr Sauerstoff versorgt und können ihrer Funktion uneingeschränkt nachgehen. Die Zellen profitieren ebenfalls von einem geringeren Kohlendioxid Gehalt und sind allgemein weniger stress ausgesetzt. Ein weiterer positiver Nebeneffekt der tieferen Atmung, ist die Entspannung. Die Muskulatur wird mit mehr Sauerstoff versorgt und übersäuert nicht so schnell. Zusätzlich wird der Parasympathikus, ein Teil des vegetativen Nervensystems, der vor allem für den Aufbau und die Regeneration des Gewebes in unserem Körper verantwortlich ist, aktiviert. Es kommt zu einer Hormonausschüttung und das allgemeine Wohlbefinden steigt dauerhaft an. 

In unserer Praxis für Heilpraktik und Physiotherapie bieten wir verschiedene Atemübungen und Therapiemöglichkeiten an, damit Sie dauerhaft befreit Atmen können.

Euer Robin Blau